Rehenberg

Das Rehenberger Kirchlein ...

Das Rehenberger Kirchlein liegt in einer der schönsten Landschaften unserer Gemeinde und ist in seiner stillen Schlichtheit ein Abglanz längst vergangener, ruhiger Tage. Das heute bestehende Kirchlein wurde von den Rehenberger Besitzern in den Zwanzigerjahren erbaut. Schneider Ignaz, vulgo Gores Naze und Meusburger Jodok, vuigo Veastrasso Jos, waren die Zimmerleute. Wie alte Rehenberger berichten, war nach dem Richtfest der Segen Gottes so groß, daß einige Bauleute ihre Hütten nur noch

kriechend und kniend erreichten.

Schon früher stand an demselben Ort ein Kappele. Heute wie damals ist das kleine Kirchlein Mittelpunkt einer echt bäuerlichen Vorsäßgemeinschaft. Ob das Kirchlein „der Muttergottes mit dem Kinde“ oder „Maria vom guten Rate“ geweiht ist, konnte der Verfasser dieses Artikels nicht klar eruieren. Durch viele Jahrzehnte war Jodok Hammerer, vulgo Hafolobs Jos, Mesner, der jeden Tag morgens, mittags und abends die kleine Glocke zu läuten hatte. Das Mesneramt erging nach Jodok Hammerer an Schneider Josef, Toneles Josef, und wird heute von Hans Hammerer, Kaschpas Hans, ausgeübt.

Der Rehenberg wird jedes Frühjahr und jeden Herbst ca. vier Wochen bewirtschaftet. Erhalten hat sich der schöne Brauch, der jeweils verstorbenen Mitglieder der Vorsäßgemeinschaft, am 1. Sonntag nach dem Auftrieb mit einem Psalter zu gedenken.

Die volltönende, kleine Glocke, deren Klang wie ein helles Gebet durch diese noch unverdorbene Landschaft schwingt, wird derzeit von Molars Herbert mit einem neuen Glockenstuhl versehen.

 

Pfarrblatt Egg 4/1979