Aufbahrungshalle
Im östlichen Teil des Friedhofs steht heute die Aufbahrungshalle. Sie entstand 1999 nach Plänen des Bezauer Architekten Leopold Kaufmann.[1] Das Kriegerdenkmal, welches 1925 auf Betreiben des Kameradschaftsbundes errichtet worden war,[2] musste dem neuen Projekt weichen: Die Namen der Gefallenen beider Weltkriege wurden in die neue Aufbahrungshalle übertragen wie auch das Steinrelief “Am Soldatenfriedhof” heute hier angebracht ist. Dieses ist ein Werk des gebürtigen Bizauers Alois Reich, der nach dem Ersten Weltkrieg zahlreiche öffentliche Aufträge für die Errichtung von Kriegerdenkmälern und Soldatengrabmalen erhalten hatte.[3] Die Großdorfer Aufbahrungshalle ist ein querrechteckiger Bau am Ende des Hauptweges durch den Friedhof. Ihr Eingangsbereich ist mit einem “Säulenportikus” versehen, einer Art gedecktem Vorplatz, der durch mobile Wände der Nutzung entsprechend adaptiert werden kann. Kaufmann arbeitete mit einer äußerst reduzierten Formen- und Materialsprache: Er plante ein einfaches räumliches Gefüge, gestaltet in Beton, Glas, Metall und Fichtenholz. In die Westseite der Aufbahrungshalle integriert ist eine Urnenwand, die aus sechs Sandsteinblöcken mit vorgefertigten Nischen besteht. Mit dem Bau der Leichenhalle fand nun auch in Großdorf der alte Brauch, Verstorbene bis zu ihrer Beerdigung zuhause aufzubahren, ein Ende.
Steurer-Lang, Maria Rose, Bildende Kunst und Sakralbau. in: Egg im Bregenzerwald, Heimatbuch 2008, Egg im Bregenzerwald, Heimatbuch 2008, 441f.
[1] Interview mit Armin Meusburger, Hinteregg 281, Oktober 2004.
[2] Pfarrchronik Großdorf (wie Anm. 1), S. 300.
[3] Helmut Swozilek,/Julia Telegdy-Neudorfer, Katalog. In: Begleitheft zur Ausstellung „Bizauer Künstler“. Bregenz 1995, S. 5-37, hier S. 17 ff.
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